lifestyle

stilblüten & trendgewächse

Offene Fahrzeuge für offene Sinne

oder Warum man in einem Cabriolet dazu neigt, Luftsprünge zu machen

in »lebensart« #1/08

Es gibt Landschaften, da ist es gleich, ob man sie in einem edlen Bentley oder einem energiegeladenen Aston Martin, einem abenteuerlustigen Land Rover oder einem trendig-wendigen Mini durchkreuzt – nur ein Cabrio muss es sein: Dieses unbeschreibliche Gefühl von Freiheit, das keiner Geschwindigkeit bedarf. Im Gegenteil. Man saugt die paradiesischen Eindrücke förmlich auf. Mit allen Sinnen.
Nicht der Strand, sondern der Weg ist das Ziel. Das mag archaisch wirken in einer globalisierten Welt, in der die Überbrückung von einstmals schier unüberwindlichen Distanzen nur noch den Bruchteil einer Sekunde oder maximal ein Flugticket kostet. Doch dafür ist man seiner Umwelt und der Natur wieder ein ganzes Stückchen näher. Man muss sich ja nicht gleich in einem Ausflugszweispänner mit ein bis zwei Pferdestärken und bei Schlechtwetterlage nur mühsam verschließbarem Verdeck auf Reise begeben. Im Gegenteil: Das moderne Cabriolet, ob traumhafter Luxus-Kreuzer oder hipper City-Cruiser, vereint zeitlose Sinnenfreuden mit fortschrittlicher Technik und allem erdenklichen Komfort zu einem individuellen Lebensgefühl.

Unendliche Geschichte

Was dem Handwerker sein Meisterwerk, ist Friedhelm Brings sein Lebenswerk.

in »lebensart« #2/05

Die ungewöhnlich gewöhnliche Homestory eines diplomierten Architekten und Schreiners: Am Anfang stand die »Tour de France«. Nicht jene berühmt-berüchtigte »Tour der Leiden«, sondern eine »Tour der Leidenschaft«, wie man die Walz der Schreiner-Gilde liebevollerweise auch bezeichnen könnte. Zumindest, wenn man sie wie Friedhelm Brings mit der französischen Handwerker-Elite, den »Compagnons du Devoir«, absolviert hat. Jener im Mittelalter gegründeten Gesellschaft zur Förderung der Handwerkskunst, von deren Anspruch und Qualität noch heute die gothischen Baudenkmäler unseres Nachbarlandes zeugen. So entwickelte sich seine einjährige Walz mit der Vereinigung französischer Wandergesellen nicht nur zur privilegierten Zusatzausbildung, sondern verstärkte zudem sein architektonisches Interesse – woraufhin er kurzerhand die handwerkliche Perfektion als Schreiner um ein Studium der Architektur ergänzte.
Doch was sich zur Kundenfreude als umfassende berufliche Qualifikation erweist, macht auch oder gerade vor der eigenen Haustür nicht halt. Liane Brings könnte gleich ein ganzes Album mit Liedern von der Leidenschaft ihres Mannes besingen, denn: Was dem Handwerker sein Meisterwerk, ist Friedhelm Brings sein Lebenswerk. Die eigenen vier Wände als Hort kreativer Ideen, Detaillösungen, architektonischer Inspiration, wo sich die eigene Passion hemmungslos ausleben lässt. Und das von der ersten Sekunde an, in der ihr Blick auf das nahezu abrissreife Bauhaus-Gebäude aus dem Jahre 1929 fiel.

Eine Legende geht in Rente

Die Boots von Tony Mora marschieren weiter

in »1/4vor« #05/99

Spanien, Heimatland des Stiefels. Von hier aus hatte ihn einst sein Weg als schlichter Reitstiefel nach Mexiko und dann in die Staaten geführt, ehe er als Cowboystiefel über den großen Teich nach Europa zurückfand und Mitte/Ende der 80er in Deutschland für einen regelrechten Boom sorgte. Vor allem die Abart des hellen Wildlederstiefels mit flachem Absatz erfreute sich größter Verkaufszahlen – so stilsicher daneben er auch lag: am Schaft eng geschnürt, damit die unsägliche Karottenjeans mit dem seitlich eingenähten Zierstoffstreifen auch drüber paßte. Dem wahren Stiefelträger drehte sich der Magen um. Billiges Leder, fehlende Ornamentik, mangelhafte Verarbeitung, in modisch absolut unwürdiger Kombination, ließen sein Herz bluten. Dem Verkaufsschlager fehlte all das, was einen Stiefel ausmachte. Qualität. Charakter. Die persönliche Note. Einen Stiefel kaufte man nicht bei Deichmann, sondern bei Tony Mora.

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